Protagonisten

*** SPOILER-WARNUNG! ***

Heldinnen und Helden 

"Wanyama - Die Wächter Afrikas"


Ivoire, Tume des Löwen

Der hitzköpfige Anführer mit mysteriöser Vergangenheit. Seine Eltern lernte er nie kennen und lebte von frühester Kindheit an auf der Straße. Für die Claw-Söldner war er ein Kind, das niemand vermissen würde. So wurde er im Alter von etwa acht Jahren zum Kindersoldaten ausgebildet. Mit 14 kann er aus dem Lager der Claws fliehen. Bei der Flucht verlor er durch eine Landmine seinen linken Unterschenkel und trägt heute eine Prothese.

Später wurde er von Tuareg aufgenommen, musste sich aber deren Respekt erkämpfen. Hamid, sein Stammes-führer, schenkte ihm wegen seiner Vergangenheit oft wenig Vertrauen. Es führte sogar dazu, dass Hamid seinen un-liebsamen Schützling mit dem Veteranen Issouf zurück-ließ, als es darum ging, fünf entführte Mädchen des Stammes aus den Fängen der Claws zu befreien. Es stellte sich als lebensrettend heraus, denn als Ivoire und Issouf zu den Kriegern aufschlossen, waren diese bereits tot. Die beiden Überlebenden entgingen nur knapp der Bestie, welche die stolzen Krieger ermordet hatte. Auf der Suche nach den Drahtziehern fand Ivoire schließlich heraus, dass er ein Tume ist und das Wanyama des Löwen in sich trägt. Daraufhin beschloss Issouf, ebenfalls ein Tume, den jungen Targi nach Kimbilio zu bringen, wo er mehr über seine Kräfte und Verantwortung lernen soll.


Ivoire liebt Disziplin und ist traditionsbewusst und gerät damit oft mit seinen Teamkameraden aneinander. Die erste Begegnung mit Kio endet fast in einer Schießerei, als dieser ihm den Tagelmust – den traditionellen Schleier der Tuareg – vom Kopf reißen will. Ivoire ist Analphabet und glänzt regelmäßig durch Wissenslücken, da er nie eine richtige Schule besucht hat. Dafür beherrscht er das Kämpfen und Survival in der Wüste um so besser. Mit anderen Kulturen tut er sich schwer. Er zweifelt an Trivis Loyalität, nachdem ihr Vater entführt wurde. Insgeheim respektiert er sie aber für ihr fundiertes Wissen über Afrika und seine Kulturen, ohne das er sich verloren fühlt. Zu Raja hat er ein zwiespältiges Verhältnis, da er ihre Stärke anerkennt, es aber regelmäßig mit ihrer Respektlosigkeit gegenüber Männern zu tun bekommt. Einzig Issouf, seinem jahrelangen Mentor und Ziehvater, vertraut er völlig, sieht aber auch in Ajabu einen Lehrer, dem er mit Ehrfurcht begegnen muss.


Sein Wanyama ist einzigartig und soll das mächtigste von allen sein. Jedoch ist der Geist des Löwen zuweilen faul und kommuniziert nur müßig mit Ivoire, sodass sich ihr gemeinsames Potential nur langsam entfaltet. Der Löwe verleiht ihm bislang die Fähigkeit, alle Sprachen zu verstehen und in jeder Sprache verstanden zu werden. Durch sein Gebrüll kann er verschiedene Elemente "unterwerfen" und nach Belieben manipulieren. Wie bei jedem Wächter Afrikas sind seine körperlichen Aspekte wie Robustheit, Körperkraft und Ausdauer um ein Vielfaches höher als bei normalen Menschen. Neben den verliehenen Fähigkeiten ist ihm als Tume des Löwen bestimmt, die Tume seiner Generation anzuführen. Ivoire wird stärker, je mehr Tume und Menschen ihm vertrauen, denen er selbst vertraut.

Raja, Tume des Adlers

Rajas Wunsch ist, selbst über ihr Leben zu bestimmen. Sie wurde in der algerischen Oasenstadt Tamanrasset in eine konservative Familie geboren. Raja und ihre Schwester Zahia waren von Anfang an rebellisch. So unternahmen sie oft heimliche Ausflüge, um Bogenschießen zu üben. Damit waren sie dem Familienoberhaupt Jassir – ihr beider Großonkel – ein Dorn im Auge. Während Zahia früh verheiratet wurde, hoffte Raja lange Zeit, später einmal Studieren gehen zu können. Die Träume der Fünfzehnjährigen platzten im Juli 2019, als ihr Vater Abdel ihr die Verlobung mit Djamel Saifi offenbarte, den sie nicht leiden kann. Ihre Mutter ermöglichte Raja jedoch einen letzten, heimlichen Abend mit ihren Freundinnen. Als Raja nach Hause kam, fand sie ihre Mutter tot auf, auf brutale Weise ermordet. Djamels Familie hob daraufhin die Verlobung auf, da Raja nur durch Ungehorsam überlebt hatte. Erzürnt verlangte Großonkel Jassir, das Mädchen zu töten, um seine Ehre wiederherzustellen.

Raja musste fliehen. Doch zuvor fand sie einen rätselhaften Hinweis ihrer Mutter, dass auch sie selbst in Visier der Mörder geraten war und nur eine Chance hatte, wenn sie einen Mann aufsuchte, den man den Schakal nannte. Für Raja begann eine gefährliche Reise, auf der sie mehr über die abenteuerliche Vergangenheit ihrer Mutter und ihre eigenen, verborgenen Talente herausfinden sollte – das Wanyama des Kampfadlers.

Trotz ihres Strebens nach Freiheit ist Raja strenggläubige Muslima. Sie hält sich an Hidschab – der Kleiderordnung des Islam – und spricht die fünf täglichen Gebete. Raja respektiert andere Glaubensrichtungen, kämpft jedoch mit anderen spirituelle Werten, die zunehmend Teil ihres Alltags werden und ihrem Glauben widersprechen. Mit ihrer Überzeugung, Männer müssten sich ihren Respekt verdienen, eckt sie vor allem bei Ivoire an. Mit Trivi kommt sie schnell klar, wundert sich aber über deren konstante Verklemmtheit. Kio dagegen hält sie für eine Nervensäge. Am Ende des Tages beweisen die beiden aber gutes Teamwork. Auch mit Hanna kommt Raja anfangs nicht klar, erkennt sich in deren Kampf um Anerkennung aber schnell wieder. Raja neigt dazu, sich kopflos in den Kampf zu stürzen und tut sich mit komplexen Strategien schwer.

Das Wanyama des Kampfadlers ist sehr mächtig und seine Tume zählen zu den schnellsten Afrikas. Wie schon ihre Mutter entwickelt Raja von Anfang an eine starke Verbindung zu ihrem Wanyama. Schon vor ihrem Erwachen vermochte sie die Sehschärfe des Adlers hervorzurufen, wenn sie wütend wurde. In Rekordzeit meistert sie die Mischgestalt, bei der ihr Schwingen und Vogelkrallen wachsen und erreichte bei einer Gelegenheit sogar unwillentlich die sagenumwobene Form des Maanguno. Ihre Flügel erlauben ihr, mit mehreren hundert Stundenkilometern zu fliegen. Außerdem erbt sie von ihrer Mutter einen magischen Falknerhandschuh, durch den sie die Sprache der Vögel versteht und Wesen von seelischen Lastern befreien kann.

Kio, Tume des Pavian

Der quirlige Kio stammt aus Moshi in Tansania und gehört zum Volk der Chagga, das rund um den Kilimandscharo lebt. Er und seine fünf Geschwister müssen alleine klarkommen, weil ihre Eltern früh starben. Für den Unterhalt kommt sein ältester Bruder Matthew allein auf. Kio blieb daher oft mit seinen aufgedrehten Geschwistern alleine zu Hause, was ihn regelmäßig an den Rand des Wahnsinns trieb. Da die Familie regelmäßig Hunger leidet, versuchte Kio schon oft, das karge Einkommen seines Bruders aufzustocken, indem er Touristen beklaute. Allerdings brachte ihm das nur Ärger ein, da Matthew nur ehrlich verdientes Geld schätzt.


Im Alter von 14 Jahren bestahl Kio auf dem Markt von Moshi schließlich die falsche Person: Trivi und der muskelbepackte Makeye ließen nicht locker, bis sie Kio schließlich stellten. Überraschenderweise bestand Trivi nicht auf eine Strafe, sondern bot Kio einen Job als Assistent der Expedition ihres Vaters an, den er widerwillig annahm. Kurz darauf wurde Trivis Vater von seinen eigenen Leibwächter entführt.. Makeye, der sich als Tume entpuppte, offenbarte ihnen, dass sie selbst Wanyamas besaßen und deswegen in großer Gefahr schwebten. Der einzig sichere Ort für Kio und Trivi war nun Kimbilio, ein geheimnisvolles Baumhaus mitten in der Serengeti. So nahm Kio wider Willen Abschied von seinen Geschwistern und brach in eine völlig neue Welt auf.

Kio ist sehr aufgedreht und neugierig, was ihn regelmäßig in Schwierigkeiten bringt, aber auch oft den Tag rettet. Selbst ein Geisterschiff schreckt ihn nicht von riskanten Erkundungen ab. Er eckt bei seinen Kameraden regelmäßig an. So versucht er, Ivoire spaßeshalber den Tagelmust vom Kopf zu ziehen, was beinahe in einer Schießerei endet. Den Mädchen gegenüber hält er sich nicht mit schmutzigen Hintergedanken zurück. Zudem hat er Vorurteile gegenüber Weißen, die er Trivi regelmäßig unter die Nase reibt. Einzig vor Makeye hat er großen Respekt und ist deshalb häufig mit diesem unterwegs. Durch seine nachlässige Art macht er wenig Fortschritte mit seinem Wanyama und zweifelt oft an sich selbst. Ihn plagt großes Heimweh, doch wegen seines Affenschwanzes traut er sich nicht nach Hause.

Kio verwendet oft die Phrase „kulekawela“, was soviel bedeutet wie „schon kapiert“. Bei einem Schreck springt er mit einem affenartigen „IIEEK!“ in die Höhe.

Kios Wanyama ist der Pavian, der seine Kräfte aus dem Wunsch nach Familie und Zusammenhalt bezieht. Lange Zeit verleiht ihm das Wanyama jedoch nichts als verbesserte Reflexe und die Fähigkeit, an jeder Oberfläche zu klettern. Später versteht Kio, dass er sich nicht in eine Mischgestalt verwandeln kann wie Trivi oder Raja. Der Pavian verleiht ihm stattdessen die Kraft, sich selbst zu vervielfältigen. Damit kann er selbst die stärksten Gegner mit schierer Überzahl zu Fall bringen.

Anders als seine Kameraden besitzt Kio mit seinem Affenschwanz ein sichtbares Marekibisho, eine Manifestation seiner tierischen Aspekte an seinem Menschenkörper. Dadurch erlangt er nahezu perfekte Balance, fürchtet sich aber vor Misshandlung, denen Menschen mit Mutationen in seiner Heimat ausgeliefert sind.


Trivi, Tume der Uräusschlange (Kobra)

In ihrem Leben kam die aus Südafrika stammendes Victoria „Trivi“ van Venken viel herum. Seit ihrer Kindheit begleitet sie ihren Vater, einen verspotteten Archäologen, auf der Suche nach der versunkenen Stadt Mahali Mababu. Dadurch lernte sie viel über die Sprachen und Kulturen Afrika. Da viele seriöse Forscher Mahali Mababu für ein Märchen halten, zerstörte die Hartnäckigkeit ihres Vaters nicht nur seinen Ruf. Als Victoria zehn war, trennte sich ihre Mutter von ihm und ließ Trivi zurück, die weiter zu ihrem Vater hielt. So lernte sie früh, den Haushalt des zerstreuten Forschers zu führen und ihm auf seinen Reisen zu assistieren.


Im Juli 2019, unternahm Dr. van Venken eine weitere Reise, nach Tansania. Aber die Expedition endete bereits in Moshi in einem Fiasko. Zuerst wurde Trivis Tagebuch gestohlen und dann auch noch Dr. van Venken entführt. Trivi blieb mit Leibwächter Makeye und dem Tagebuchdieb Kio, den sie zwischenzeitlich als ihren Assistenten engagiert hatte, zurück. Noch dazu wurde ihr offenbart, dass sie die Tume der Kobra ist und ihr Leben in Gefahr war. Widerwillig stimmte sie Makeye zu, nach Kimbilio zu reisen, dem einzigen Ort Afrikas, an dem sie sicher sein würde. Schnell wurde Trivi klar, dass sie selbst nach all den Jahren auf Achse noch nicht annähernd alle Geheimnisse Afrikas gelüftet hatte.


Ihren Rufnamen erhielt Trivi von Kio. Ursprünglich machte sich dieser über die drei V („three vees“,im Englischen) ihrer Initialen lustig. Er verballhornte „three vees“ zu „three-vee“ und dann zu „Tree-vee“. Victoria gefiel der Klang des Namens, weswegen sie sich seitdem Trivi nennt.

Dank ihrer Reisen konnte sich Trivi ein umfangreiches Wissen über Afrika und seine Kulturen aneignen. Sie spricht zudem mehrere Sprachen, unter anderem Englisch, Afrikaans, Suaheli und Zulu. Sie ist verantwortungsbewusst, hat Improvisationstalent und lässt sich ungern herumkommandieren. Daran stört sich vor allem Ivoire, der ihr zudem misstraut, da er sie für erpressbar hält, solange sich ihr Vater in der Gewalt der Claws befindet. Selbst, nachdem sie ihr Leben aufs Spiel setzt, um an Informationen der Claws zu gelangen, kann sie sein Vertrauen nicht völlig gewinnen. Zudem fühlt sie sich als einzige Weiße – und damit europäischer Abstammung – von ihrem Team diskriminiert. Besonders Kio hackt deswegen oft auf ihr herum, was sich aber nach und nach bessert. Von Ajabu wird sie oft Gugu („Unkraut“) genannt und begreift zuerst nicht, dass Unkraut ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Natur ist. Auch die Ränke des Ushauri Anansi hält sie für Häme, nicht wissend, dass dahinter Prüfungen ihres Wesens als Tume stecken.

Trivi ist lesbisch und heimlich in Raja verliebt. Deswegen wirkt sie jener gegenüber oft verklemmt.


Ihr Wanyama ist die Uräusschlange, die auch als Ägyptische Kobra bekannt ist. So kann Trivi trotz ihrer zierlichen Statur enorme Muskelkraft aufbringen und sogar ihre Knochen verformen, um sich durch Lücken und Spalten zu zwängen. Sie kann in der Mischgestalt ihre Arme und Schlangenkörper mit Köpfen verwandeln und als Peitschen nutzen. Zudem kann sie Giftzähne aus ihren Eckzähnen sprießen lassen und Gift versprühen. Trivi nutzt die Wärmewahrnehmung der Schlangen, um die Gefühlswelt ihrer Gegenüber als Farben zu sehen. Diese Kontraste muss sie jedoch selbständig interpretieren.

Eine weitere Fähigkeit ist ihr prophetisches Träumen, durch das sie Nachrichten von ihrem Vater empfangen oder Hinterhalte voraussagen kann. Laut Ajabu hat dieses Talent nichts mit ihrem Wanyama zu tun. Den wahren Grund hält der Hüter Kimbilios jedoch zurück.

"Wanyama - Die Wächter der Meere" 

Hanna, Tume der Feuerkoralle

Lange Zeit wusste Hanna nicht, wer ihre Eltern sind. Solange sie sich erinnern kann, verlebte sie ihre Kindheit alleine am Strand der kapverdischen Ilha do Sal. Da niemand wusste, woher Hanna kam, wurde sie stets mit Argwohn und als Außenseiterin behandelt. Man sagte ihr nach, das Meer hätte sie eines Tages angespült. Mit vierzehn Jahren manifestierte sie zum ersten Mal ihr Wanyama und war darüber sehr verstört. Kurze Zeit später erkannt El Silbador Valdez, der Kapitän des Geisterschiffs Vela Elysion, ihr Potential. Er brachte Hanna zu Kapitän Farol auf die Carina Borea, da sie charakterlich nicht zur Elysion passte. Hanna erarbeitete sich den Respekt der Crew und bereits mit 17 hatte sie den Rang des Zweiten Maats inne, sehr zum Verdruss des Ersten Maats Kerang. Nur wenige Monate nach ihrer Ernnenung, im Oktober 2019, wurden ihre Führungsqualitäten auf die Probe gestellt. Inmitten einer Krise, in der zahlreichen Flüchtlinge auf dem Mittelmeer starben, musste sie sich Verrat und Intrigen innerhalb ihrer eigenen Crew stellen.


Hanna fällt vor allem durch ihr Lispeln auf, da ihr nach der ein oder anderen Rauferei diverse Zähne zu Bruch gegangen sind. Darin sieht sie allerdings auch Trophäen ihres Durchsetzungsvermögens. Auf ihrem Posten als Zweiter Maat plagen sie Unsicherheit, da einige Crewmitglieder sie zu jung und unerfahren dafür halten. Wie die meisten Tume des Meeres hat sie Vorurteile gegenüber den Tume des Landes. Als sie jedoch in eine Zusammenarbeit mit Kio und Raja berufen wird, ändert sie schnell ihre Meinung.

Die Feuerkoralle verleiht Hanna die Fähigkeit, Kalk zu erzeugen, um sich abzuhärten oder Wurfgeschosse zu fertigen. In ihrer Mischgestalt wachsen zudem giftige Nesseln auf ihrer Haut, die bei Berührung starke Schmerzen verursachen. Wie alle Tume, deren Wanyama auf Meeresbewohnern basieren, kann auch Hanna unter Wasser atmen. Erwartungsgemäß ist sie keine schnelle Schwimmerin.