Tume des Landes

Tume des Landes


Ajabu Kobe


Wie alt der griesgrämige Hüter von Kimbilio wirklich ist, weiß niemand. Durch das Wanyama der Landschildkröte altert Ajabu nahezu gar nicht, was selbst für Tume seiner Gattung außergewöhnlich ist. Nach über 5000 Jahren Menschheitsgeschichte - und womöglich viel mehr - sieht er kaum älter aus als sechzig. Körperlich nahezu unverwundbar, hat er im Laufe seines Lebens viele Niederlagen einstecken müssen. Deshalb pflegt Ajabu, obwohl er hilfsbereit und pflichtbewusst ist, einen zynischen Umgangston. So schießt er schon mal Besuchern vor die Füße, um klarzustellen, wie ungebeten sie sind. Er zeigt auch keinen Respekt gegenüber den Ushauri Milele. Oftmals gibt er sich schlecht informiert, gleichgültig oder unaufgeschlossen gegenüber der Außenwelt. Dieses Verhalten straft er jedoch durch sein fundiertes Wissen über die Dinge wie Informatik, Politik, Chemie oder Geschichte regelmäßig Lügen.



"Hacking funktioniert auch bei Lebenslinien, wenn man weiß, wie." - Ajabu


Offiziell ist Ajabu Kobe ein Wildhüter im Serengeti-Nationalpark. Das Baumhaus von Kimbilio ist seine Wachstation, jedoch dient es in erster Linie als Zuflucht für junge Tume, die durch das Erwachen ihres Wanyamas aus dem Leben geworfen wurden. Seit Jahrhunderten lehrt Ajabu den Anfängern die Philosophie der Tume und den Umgang mit ihrem dualen Wesen. 



"Mein Alter hatte ich schon vergessen, als mich Ramses II. danach fragte." - Ajabu


Ajabu verlässt die Zuflucht so gut wie nie, außer er wird dazu gezwungen. Trotzdem scheint er im Lauf der Zeit vielen Persönlichkeiten wie Ernest Hemingway, Ramses II. oder David Livingstone (dessen konserviertes Herz in Ajabus Besitz ist) begegnet zu sein. Zudem hat Ajabu Angst vor Gewässern, da er nach eigener Aussage schon mehrmals das Schwimmen verlernt hat. Er ist Veganer und bekommt bei der bloßen Erwähnung von Schildkrötensuppe Panikattacken. 


Makeye Tembo


Dem zwei Meter großen, muskelbepackten Kenianer sieht man an, dass er der Wanyama-Tume des Afrikanischen Elefanten sein muss. Trotz seiner Masse ist Makeye, der bei Reise- und Expeditionsgruppen als Mann fürs Grobe anheuert, sanftmütig und sehr schnell zu Tränen gerührt.

Jedoch zögert Makeye keine Sekunde, sich und seine Kameraden zu verteidigen. Meist reicht ein Treffer aus, um seine Gegner niederzustrecken. Auf größere Entfernung nutzt er sein „Trompeten“, einen Schrei, der mächtige Druckwellen ausschickt. Außerdem macht Makeye von der Fähigkeit der Elefanten Gebrauch, kleinste Erschütterungen mit den Füßen wahrzunehmen. Seine Muskelkraft reicht aus, um eine Diesellok auszubremsen und sie vom Gleis zu wuchten.


Als guter Freund von Dr. van Venken fühlt er sich für Trivi verantwortlich, jedoch wird seine Aufmerksamkeit häufig von Kio und dessen Eskapaden beansprucht. Da er Kios schleppenden Fortschritt schnell bemerkt hat, versucht er den Pavian-Tume immer wieder aufzubauen und zu motivieren. Nicht selten benötigt er dafür deutliche Worte. 


"Augen auf die Straße, Junge!" - Makeye


Sein Wanyama erwachte zur selben Zeit wie die von Semiye und Alzalam. So trafen sie in Kimbilio aufeinander und wurden unter den Leitung von Issouf schnell zu einem unzertrennlichen Gespann. Alzalams Verrat und Semiyes gewaltsamer Tod trafen Makeye schwer. Jedoch scheitert er ständig daran, Alzalam für den Mord zur Verantwortung zu ziehen, da er immer wieder ins Visier von dessen grobschlächtigen Handlanger Thartar gerät.


Semiye Kjaoud 


Semiye war Tume des Kanpfadlers. Die Verbindung zu ihrem Wanyama war so stark, dass sie innerhalb von Monaten Fähigkeiten erlangte, für die andere Tume Jahrzehnte brauchen. Mit ihrem Team, zu dem auch Alzalam und Makeye gehörten, erlebte sie teils haarsträubende Abenteuer, die sie in ganz Afrika bekannt machten. Die Zeit fand ein jähes Ende, als sich Alzalam gegen den Kodex der Tume auflehnte und in einem Duell mit Semiye einen Wasserfall hinunterstürzte.


"Du trägst den Adler in dir." - Semiyes letzte Nachricht an Raja


Kurz darauf kehrte sie nach Algerien zurück, weil ihr sterbenskranker Vater sie als letzten Wunsch mit Abdel Kjaoud verheiraten wollte. Sie schenkte ihm zwei Töchter, Zahia und Raja, und blieb ihrer Familie treu, obwohl sie das wilde Afrika vermisste. Sie sollte es nie wiedersehen, denn unverhofft tauchte Alzalam, nun ein Kommandant der Claws, auf, um ihr Wanyama zu holen. Mit einem letzten Aufgebot an Lebenskraft schlug sie Alzalam nach einem brutalen Kampf in die Flucht, doch sie erlag kurz darauf ihren schweren Wunden. Ihr Tod setzte Ereignisse in Gang, die Raja bis nach Kimibilio führten.


Ihre große Bekanntheit in der Szene der Tume verunsichert Raja, die der Stärke ihrer Mutter unbedingt gerecht werden will.


Issouf 


Der alte, aber gerissene Issouf ist ein Schakal-Tume mit einer ausgezeichneten Nase und kam in seinen achtzig Lebensjahren viel herum. Nach eigener Aussage liegt es an seinem Nomadenblut und Neugierde für die Wunder Afrikas. Er war unter anderem in den 1990ern Semiyes und Alzalams Mentor. Der Verrat des Letzteren traf ihn so schwer, dass er die Welt der Tume hinten sich ließ und zu seinem Tuareg-Stamm nach Mali zurückkehrte. Dort half er knapp zwanzig Jahre später, dem jungen Ivoire seine Zeit als Kindersoldat zu überwinden, da sich ihm sonst niemand annehmen wollte. Später stellte sich heraus, dass Issouf jahrelang den neuen Tume des Löwen beaufsichtigt hatte. 


Im Sommer 2019 entkommen er und Ivoire nur knapp einem Massaker, bei dem die Claws alle Krieger seines Stammes töten. Der Weg führt sie nach Algerien, wo sie Raja vor einem Angriff durch Thartar und Kharnan bewahren. Ivoire und Raja reisen nach Kimibilio, während Issouf zurückbleibt, um auf Rajas schwangere Schwester Zahia aufzupassen. Einige Wochen vor der Geburt stellt er eine ungewöhnliche Aura in Zahias ungeborenem Sohn fest, was ihn beunruhigt. Er behält es zunächst für sich, vertraut es aber Raja an, als diese während ihrer Reise mit der Carina Borea Zahia um einen Gefallen bitten will.


Issoufs Wanyama und das des „Schakals“ aus „Der Krieg der Anderen“ sind nicht dieselben. Schakal kam 1942 im Krieg ums Leben. Damals war Issouf bereits vier Jahre alt. Wer Schakals Wanyama in sich trägt, ist nicht bekannt.


Redford „Rocky“und Harold jr. „Harry“ Hewitt


Rocky und Harry sind Brüder aus Mosambik. Beide besitzen aus unerklärlichen Gründen das gleiche Rotkaninchen-Wanyama. Durch diese Anomalie geraten sie schnell ins Visier der Claws.


Rocky ist der ältere und vernünftigere Bruder. Er hat einige Semester Medizin studiert, musste es jedoch aufgrund seiner Tume-Mission abbrechen. Dennoch bringt er sein Fachwissen ein, wo er kann.


Harry ist der jüngere Bruder und ein Draufgänger, der in den Tag lebt. Er strotzt vor Energie und besitzt das größere Potential an Lebenskraft.


Ihre Wanyamas verleihen ihnen große Sprungkraft, die sich durch ständige Richtungswechsel steigert. Dadurch erlangen sie eine Trittkraft, die Gerüchten nach sogar auf Augenhöhe mit Makeyes Muskelkraft liegt. Zudem können sie ihre Schneidezähne ausfahren und sich in Sekundenschnelle durch Holzbalken nagen. Durch den Fluchttrieb ihrer Wanyamas können die Brüder ihre Kräfte nicht offensiv einsetzen, außer, sie werden in die Ecke gedrängt.


Im Spätsommer 2019 geraten die Brüder in Südafrika mit Thartar und einem Claw-Kommando aneinander. Nach einer längeren Verfolgungsjagd können sie die Terroristen überwältigen. Dabei zertrümmern sie Thartars Kiefer, der danach eine spezielle Prothese benötigt.


Im Herbst 2019 gehören die Hewitt-Brüder zu einem Einsatzteam, das ein Massaker an Flüchtlingen auf hoher See verhindern soll. Bei der Evakuierung der Geretteten unterstützen sie die Geisterkapitäne dabei, eine Bresche durch die Linien der Claw-Todesflotte zu schlagen. Später übernehmen sie zusammen mit Bree Belafonte die Leitung des neuen Auffanglagers für die Geretteten.


Tume des Löwen


Das Wanyama des Löwen ist einzigartig, daher existiert immer nur ein Löwen-Tume. Es gilt als der mächtigste Tiergeist überhaupt und wird in Anlehnung an den Mythos des Löwen auch als Königs-Wanyama bezeichnet. Sein Tume ist der prädestinierte Anführer jeder Generation. Er versteht jede Sprache und wird in jeder Sprache verstanden. Seine Präsenz stärkt jene, die ihm nachfolgen und umgekehrt. Seine Gebrüll kann Elemente und Naturgewalten unterwerfen. Diese Macht ist jedoch mit harten Prüfungen verbunden und nicht jede Generation bringt einen Anführer hervor.


  • Sekhmet

Sekhmet diente den Pharaonen Seti I. Und seinem Nachfolger Ramses II. Im 14. Jhd. v. Chr. als Leibwächterin und Beraterin. Sie war die einzige Löwen-Tume, die den Kodex ihres Bundes brach und das Massaker an den hebräischen Sklavenkindern anführte. 


Zusammen mit drei weiteren abtrünnigen Tume (Babi, Wadjet, Hemeneti) war sie in den Makot Milkama verstrickt, einem Drei-Fraktionen-Krieg.


  • Shabeel

Der Löwen-Tume des 12. Jahrhunderts geriet durch eine List unter die Kontrolle des Tyrannen Katuli. Der maßlose Fürst missbrauchte seine Kräfte, um weitere Tume anzulocken und sie in Schaukämpfen in seiner Arena abschlachten zu lassen. 


  • Ivoire, der Löwen-Tume der Gegenwart siehe hier


Takin


Takin ist der Kupanda-Tume der Hallimasche, der im 12. Jahrhundert zum ersten Mal von sich Reden machte, als er die Tyrannei des Katuli beendete. Seit 1765 gehört er den Ushauri Milele an und als Zweiter Ushauri der Wächter der Gambia-Lebensquelle.


Durch sein Kupanda kann Takin jede biologische Struktur „befallen“ und damit Menschen, Tiere und sogar ganze Gebäude in wenigen Sekunden in ihre Bestandteile zersetzen. Er kann sich in gewissen Intervallen verjüngen, was sein enormes Alter von über 1100 Jahren erklärt. Es ist jedoch sehr schmerzhaft und kräftezehrend. Obwohl sein Kupanda mit dem Tod von Lebesformen in Verbindung steht, stellt es streng genommen den Übergang von einem Leben zum nächsten dar, indem es mit den Überresten der einen Lebensform den Nährboden für eine neue Lebensform bereitstellt.


Bree Belafonte


Bree ist die Tume des Bläulings. Sie hat einige Zeit in den Drakensbergen zugebracht, da sie dem rastlosen Treiben der südafrikanischen Großstädte entfliehen wollte. Als jedoch ihre ehemalige Weggefährtin Zira von den Toten zurückkehrt und den Frieden der Berge in Gefahr bringt, nimmt Bree ihre Berufung als Tume wieder auf.


Im Herbst 2019 gehört sie einem Einsatzteam an, um unzählige Flüchtlinge aus der Gewalt der Claws zu befreien. Später übernimmt sie zusammen mit den Hewitt-Brüdern die Leitung des Auffanglagers für die Geretteten.



Als Tume des Bläulings hat Bree diverse Fähigkeiten im Bezug zu Seele und Emotionen, aber auch Übergänge wie Tod oder Metamorphose. So nimmt sie starke Gefühle als Gerüche war, kann einzelne Emotionen aus Gefühlswelten entfernen oder sie hinzufügen und Seelen am Übertritt in die nächste Welt hindern. Sie kann allerdings nur eine begrenzte Menge an Gefühlen aufnehmen. Sie besitzt ein Marekibisho, das einzelne ihrer Haarsträhnen die Funktion von Fühlern übernehmen lässt. Bree färbt die betroffenen Strähnen üblicherweise pink. 


Bree vorherige Inkarnationen hatten den Ruf, sehr mächtig und beliebt gewesen zu sein. Zuerst widerstrebt es ihr, die Erwartungen zu erfüllen, doch mittlerweile weiß sie, dass es bei ihrer Berufung nicht um Erwartungen geht.


Schakal


Schakal lebte zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs und war Teil einer Operation, die Tume-Artefakte und Aufzeichnungen vor den anrückenden Deutschen bewahren sollte. Er starb 1942 in Ägypten, als in ein Gefecht zwischen einem SS-Kommando und einer britischen Einheit eingriff, als sie ein Tume-Artefakt missbrauchten, um sich in Kampfbestien zu verwandeln.


Schakals Mischgestalt und Kräfte ähnelte der Darstellung und Funktion des Gottes Anubis, der das Herz des Toten gegen die Feder der Wahrheit aufwog. Ähnlich dem Totengericht sterben alle, deren Herzen Schakal als „zu schwer“ betrachtet, einen endgültigen Tod.


Adam und Berry Didier


Die Zwillinge aus Ghana sind Tume des Bombardierkäfers (Adam) und der Wildbiene (Berry). Im Herbst 2019 werden sie von Kio und seinem Team vor einer Entführung durch die Claws gerettet. Einige Tage später gehören sie einem Einsatzteam an, um unzählige Flüchtlinge aus der Gewalt der Claws zu befreien. Dabei geraten sie kurzzeitig in Gefangenschaft, können sich aber dank Adams Kräften befreien und schließen sich dem Kampf der Geisterflotte an.


Adam kann durch sein Wanyama in jeder Hand ein Gas erzeugen. Führt er die Hände zusammen, erzeugen die Gase extreme Hitze. Dadurch kann er Explosionen und Schweißerflammen erzeugen.


Berry schrumpft in ihrer Mischform auf wenige Zentimeter zusammen. Mit ihrem Wanyama kann sie Giftstrahlen abschießen, die ihre Opfer betäuben oder allergische Schocks hervorrufen.